RPZ Impulse Extra 2018: Werteunterricht? Wertebildung im Religionsunterricht zwischen Positionalität, Dialog und Reflexion
Sophie Zaufal
In der Öffentlichkeit hört man immer wieder den Ruf nach einem Fach „Wertekunde“ als Antwort auf die weltanschauliche und kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft. Es wird der Verlust von identitätsstiftenden und gemeinschaftsbildenden Selbstverständlichkeiten, Normen, Überzeugungen, Regeln, Sitten und Gebräuchen befürchtet. Auf verschiedenen Wegen versucht die (Bildungs-)Politik auf den vermuteten Verlust zu reagieren, u. a. mit der Forderung nach einem Fach mit Werten als Gegenstand. Aber Werte sind keine Gegenstände, sondern Ergebnisse gesellschaftlicher Aushandlungs- und Entwicklungsprozesse.
In welcher Form kann schulische Bildung insgesamt den Prozess gesellschaftlicher Pluralisierung begleiten? Was kann der konfessionelle Religionsunterricht mit seiner Besonderheit, der Förderung der Positionalität, zu dieser Diskussion beitragen?